Der Erd-Erzähler

Peter Handkes Prosa der Orte, Räume und Landschaften

Die Weiträumigkeit und Formenvielfalt der Erde, ihrer Orte und Landschaften zu entdecken und in sprachliche Bilder zu fassen, bildet den vitalen Grundimpuls des Reisens und Schreibens für Peter Handke, den österreichischen Schriftsteller von Weltrang. Erstmals wird hier das Œuvre Handkes unter der leitenden Perspektive des raumgreifenden Erzählens systematisch erkundet und dargestellt. Von den 1966 erschienenen "Hornissen" und der amerikanischen 'Road novel' des "Kurzen Briefs zum langen Abschied" über die Geschichte des Alaska-Geologen aus "Langsame Heimkehr" und den Salzburger Mönchsberg bis hin zu den Erzählungen der Pariser Gegenwart hält sich Handkes Prosa die gängigen Literaturtrends der Gegenwart immer mehr auf Abstand, um stattdessen aus Erdformen, Bodenreliefs und Landschaftslinien ihre Energie zu ziehen. Dabei treten so unterschiedliche Topographien hervor wie das spanische Hochland, die Salzburger Altstadt, der Pariser Vorstadtbogen und der adriatische Karst. Der Band zeigt Handke als Vorläufer eines ökologischen Schreibens und wertet hierfür auch Reiseaufzeichnungen und unveröffentlichte Notizbücher des Schriftstellers aus. Zur Sprache kommen ebenfalls die mit dem Zerfall Jugoslawiens brennend aufgeworfenen Fragen nach den Handlungsmodellen kultureller Gemeinschaftlichkeit und schließlich Handkes ‚Ästhetik der Wanderschaft‘ in den Spätwerken "Niemandsbucht" und "Bildverlust", die in minutiösen Analysen und Deutungen vorgestellt werden.

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Peter Handke

Erzählwelten - Bilderordnungen

Der Band präsentiert die Werke Handkes von den Hornissen (1966) bis zur Obstdiebin (2017). Die autoreflexiven Spuren, die das experimentelle Frühwerk des Autors prägen, werden in einer mittleren Phase durch eine Rückkehr zu traditionellen Formen des epischen Erzählens und literarischen Vorbildern fortgeschrieben, die philosophisch geprägt ist. Im Spätwerk entsteht aus diesen Ansätzen eine umfassende Poetologie des Erzählens, die alle Texte miteinander vernetzt. Dabei verdichten sich schon vorher entwickelte Motive zu übergreifenden Themenkomplexen: die Realität des Krieges, die Beziehung zwischen Bild und Schrift, gesellschaftliche und mediale Entwicklungen der Moderne und die Bedeutung des Erzählens und Schreibens treten in den Vordergrund.

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