Ist Jim Knopf ein rassistisches Kinderbuch? Eigentlich handelt es sich bei dem Buch von Michael Ende um einen anerkannten Kinderbuchklassiker, der zudem häufig als dezidiert antirassistisches Werk gedeutet wird. Zum Gegenstand einer politischen und pädagogischen Kontroverse aber wurde das Buch 2022, nachdem eine Kindergärtnerin laut Medienberichten anhand einer von Antidiskriminierungsstellen erstellten Liste Jim Knopf-Bücher aus ihrer Einrichtung entfernte. Es melden sich zunehmend Akteur*innen zu Wort, die Kulturprodukte kritisieren, indem sie diese als Ausdruck von Rassismus , Sexismus , Kolonialismus oder Klassismus deuten.
„Es geht dabei beispielsweise um Kinderspielzeug , Dreadlocks oder Schokoladenverpackungen , um Kunstwerke , Fernsehserien , Gedichte und nicht zuletzt eben um Bücher“, so Lisa Dillinger, Johannes Drerup, Phillip D. Th. Knobloch und Jürgen Nielsen-Sikora. Im Rahmen solcher engagierter Pädagogiken würden dann pädagogische und politische Vorgaben für den angemessenen und richtigen Umgang mit Kulturprodukten gemacht.
Diese lassen sich aus Sicht der Autor*innen des gerade erschienenen Buches
Jim Knopf, Gonzo und andere Aufreger nicht allein als Formen der politischen Bildung einordnen, sondern auch als politisch ambitionierte Erziehungsprojekte deuten …