Leben – Werk – Wirkung von Anja Weiberg, Stefan Majetschak (Hg.)
Präsentation und Panel mit Forscherinnen und Forschern aus Wien und Kassel
Dienstag, 3. Oktober 2023 um 18:00 Uhr (Saaleinlass ab 17:30 Uhr)
Bulgarisches Kulturinstitut HAUS WITTGENSTEIN, Parterre-Saal,
Parkgasse 18, 1030 Wien
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Der Wiener Publizist Karl Kraus (1874–1936) war eine zentrale Figur der europäischen Moderne. Sein monumentales Werk umfasst nicht nur Essays, Aphorismen, Gedichte und Dramen, erschienen großteils auf den tausenden Seiten seiner Zeitschrift Die Fackel, sondern auch hunderte Vorlesungen, Radiosendungen, Plakatkampagnen und Rechtsfälle. Er prägte seine Zeit ebenso, wie sie ihn prägte, etwa in dem Antikriegsdrama Die letzten Tage der Menschheit und der Dritten Walpurgisnacht, seiner frühen Analyse des Nationalsozialismus. Die Kraus’sche Medienkritik, sein präzises Sprachdenken und aufklärerischer Witz haben das kritische Denken weltweit beeinflusst und zeigen bis heute, was es heißt, ein öffentlicher Akteur zu sein.
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Die Jahrestagung der Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL) findet diese Woche auf dem Campus der Universität Mainz statt. Wir sind natürlich mit einem Verlags-Stand vor Ort im Tagungszentrum in der Alten Mensa. Zu sehen gibt’s schlaue Bücher und nette Koleg:innen. Oder auch andersrum. Es wäre schön, wenn wir uns persönlich treffen, wir freuen uns auf Ihren Besuch! #gal23
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Dieses bibliographische Handbuch verzeichnet alle selbständigen als Buch erschienenen deutschsprachigen Lyrik-Veröffentlichungen von 1945 bis 2020 in einfacher Titelaufnahme. In einem ersten Teil werden Jahresverzeichnisse 1945 bis 2020 mit jeweils alphabetischer Autorenreihenfolge präsentiert. In einem zweiten Teil ist der Titelbestand alphabetisch nach Verfasser/in sortiert. Grundlage ist ein Bestand von mehr als 12.000 Titelaufnahmen. Die Auswahl berücksichtigt keine Anthologien verschiedener Verfasser, keine gattungsmäßig gemischten Werke, keine Zeitschriften und keine Online-Publikationen. Mit dieser größten Bibliographie zur Lyrik nach 1945 sind erstmals umfassende Recherchen zu weitergehenden Analysen der Geschichte der Lyrik der Gegenwart möglich.
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Der Band nimmt das titelgebende Tocotronic-Zitat zum heuristischen Ausgangspunkt, um das Verhältnis von Kunst und Wirklichkeit und damit den Entwurf von ‚Realität‘ insgesamt in deutschsprachigen Popschreibweisen seit 2000 zu untersuchen. Während das literarische Feld sich in der Folge von 9/11 etwa tendenziell zu einem „Relevanten Realismus“ bekannte, wandte sich die Hamburger Schule in den frühen 2000er Jahren eher einer ästhetizistischen Hochkunstphase zu. Seit den 2010er Jahren lässt sich wiederum eine neue Welle ‚relevant realistischer‘, politisch-engagierter Popsongs erkennen.
Unser Buchtipp zu Mörikes Geburtstag (*8.9.1804)
Wenigen Dichtern der Moderne gelingt es so wie Mörike, Literatur aus dem sozialen Lebenszusammenhang hervorgehen zu lassen und auf ihn zu beziehen. Dabei steigern und intensivieren sich Kunst und Leben wechselseitig. Mit höchster poetischer Sensibilität macht Mörike seine Literatur durchlässig für das soziale Leben; ja, er macht es zu einem Formprinzip. Die durchgehende, poetisch so produktive Melancholie seines Werkes, von der Forschung oft beobachtet, zeigt aber, dass Freundschaft, Geselligkeit, soziale Zugehörigkeit die poetische Subjektivität nicht wirklich beheimaten können, so sehr sie sich genau danach sehnt. Der Band versammelt Studien zur Lyrik und zu den Erzählungen “Mozart auf der Reise nach Prag” und “Das Stuttgarter Hutzelmännlein”.