DVjs 98 / Heft 4 zu Neurechter Literatur und Literaturpolitik

Keine andere politische Strömung arbeitet im 21. Jahrhundert so intensiv mit Literatur wie die Neue Rechte. Es wurden Verlage und Zeitschriften gegründet, man betreibt Blogs, Podcasts und Sendungen, um literarische Texte zu verbreiten und zu diskutieren. Das Spektrum reicht dabei von faschistischen Essays bis zu Kinderbuchklassikern und anspruchsvoller Gegenwartsliteratur. Im Rahmen eines metapolitischen Ansatzes sollen mithilfe der Literatur Sympathien gewonnen und der gesellschaftliche Diskurs nach rechts verschoben werden.

Das Themenheft der Deutschen Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte geht zurück auf die erste Tagung zu neurechter Literaturpolitik und Literatur, die im Januar 2024 in Stuttgart veranstaltet worden ist. Die Beiträge zielen darauf ab, der Forschung historische Tiefenschärfe zu verleihen, die gegenwärtig literaturpolitisch aktiven Institutionen und Personen erstmals in größerer Breite und in internationaler Perspektive zu erfassen sowie exemplarische Detailstudien zu zentralen Aspekten und Akteur:innen zu liefern.

Die meisten Beiträge sind open access verfügbar

Buchvorstellung: Bert Brechts Weimarer Geschichten

Jan Knopf, Professor für Literaturwissenschaft und seit 1989 langjähriger Leiter der Arbeitsstelle Bertolt Brecht (ABB) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), ist der Verfasser/Herausgeber des legendären Brecht-Handbuchs bei J.B. Metzler.
Er hat vor kurzem seine neueste Brecht-Biographie (831 S.) vorgelegt:
„Bert Brechts Weimarer Geschichten. Soziale Biographie“ .

Aus seinem neuen Buch liest er am 10. Februar um 19 Uhr im Literaturhaus
im Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, 76133 Karlsruhe.

Informationen zur Veranstaltung

Über die Literaturen aus Czernowitz und der Bukowina | Buchpräsentation

Die Mitherausgeber Andrei Corbea-Hoişie und Steffen Höhne präsentieren das Handbuch der Literaturen aus Czernowitz und der Bukowina und sprechen mit Larissa CybenkoJohannes Feichtinger und Martin A. Hainz u.a. über die sprachliche und nationalpolitische Konstellation am Rande der Monarchie, die vielen Formen literarischer Diaspora und die heutige kulturelle Lage in der Region.

Veranstalter: Österreichische Gesellschaft für Literatur
Herrengasse 5, 1010 Wien
Termin: 27.01.2025 um 19.00 Uhr.

Informationen zur Veranstaltung

Diskussionsrunde: Literatur und Kultur in der Weimarer Republik

Austausch zwischen Robert Krause, Co-Herausgeber des Handbuchs Weimarer Republik (zusammen mit Maren Lickhardt, Metzler 2024) und Dozent für deutsche sowie vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Freiburg, Sonia Goldblum, Professorin für deutsche Ideengeschichte an der École normale supérieure in Lyon und Daniel Meyer, Professor für deutsche Literatur und Kulturgeschichte an der Universität Strasbourg.

Mi, 04.12.2024 | 19:00 Uhr | Goethe-Institut Lyon

Informationen zur Veranstaltung

Der Geist der kritischen Schule

Philosophie als Wissenschaft, als Grundlagendisziplin und als interdisziplinäre Forschung: Ansätze, die sich eine zu Unrecht fast vergessene philosophische Schule zu eigen gemacht hat, nämlich die 1903 neu gegründete Fries’sche Schule um den Göttinger Philosophen Leonard Nelson (1882-1927). Sie steht in der Tradition der Philosophie Immanuel Kants (1724-1804) und Jakob Friedrich Fries‘ (1773-1843). Der Nelsonkreis hält dem Vergleich mit dem Wiener Kreis stand. Die Anhänger des Nelsonkreises kamen u.a. aus der Mathematik, Physik, Philosophie, Psychologie, Theologie und den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Über sie wirkte die kantisch-friessche Philosophie teilweise in andere Disziplinen hinein.

Zum Buch

Erik Satie

Erik Satie (1866-1925) gilt allgemein als eine Ikone der Moderne. Nach mehreren Jahrzehnten erscheint nun erstmals wieder eine deutschsprachige Gesamtdarstellung seines Lebens und Schaffens. Der auf dem Montmartre sozialisierte Musikpionier war ein Fragender. In skeptischer Absicht schärfte er seinen Humor, um auch seine Zeitgenossen nach sokratischer Manier zu prüfen. Unbefangen stellte er sich nach Art eines Amateurs immer wieder neuen Voraussetzungen. Von den autoritären Zügen der musikalischen Tradition dagegen nahm er Abstand, ohne doch den Anspruch aufzugeben, gelegentlich – in Resonanz mit den anderen Künsten – klassische Modelle vorzulegen. Vom Symbolismus bis zum Dadaismus wirkte er inmitten der Besten, weswegen diese neue Biographie zugleich auch in die Mitte des Pariser Künstlerkosmos eintaucht. Aus dem reichen Journalismus des 19. und 20. Jahrhunderts fördert Oliver Vogel eine Vielzahl unbekannter Anekdoten zutage und verdichtet die Stimmen derer, die dabei waren, zu einem lebendigen Konzert.

Zum Buch
Mehr News
Impressum     Datenschutz - Privacy Statement